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    Flüchtling aus Nigeria erlernt das Töpfern

    Laupheim, 21.12.2016 (bbr, ©Schwäbische Zeitung)

    Laupheim bbr
    Seit 50 Jahren fertigt die Laupheimerin Irmela Stark schöne Dinge aus Ton. In ihrer Freizeit engagiert sie sich im Helferkreis „Brückenbauen“ als Patin für Flüchtlinge. Nun hat sie Beruf und Ehrenamt miteinander verbunden.

    Jonathan Amos Iyamu stammt aus Nigeria und kam im August 2015 als Flüchtling nach Deutschland. Seit Januar lebt er in Laupheim und lernt mit seiner „Patin“ Irmela Stark Deutsch. Doch nicht nur die Sprache, sondern auch kreative Beschäftigung steht auf dem Stundenplan des 33-Jährigen: Jonathan hat in den vergangenen Wochen auch in Starks Töpferei mitgeholfen und wunderschöne Lichthäuschen gebaut, teils nach Vorlagen von Irmela Stark, teils nach seinen eigenen Ideen. „Es ist schön, etwas zu machen und ein Resultat zu sehen“, sagt er. „Ich habe Zeit, und in der Werkstatt finde ich eine Beschäftigung, die mir Freude bereitet.“

    „Das hat er wirklich gut gemacht“, freut sich die Töpferin. Vielleicht liegt ihrem „Patenkind“ der Umgang mit dem Ton ja im Blut? Immerhin war seine Großmutter auch Töpferin, wenngleich in Nigeria eher Praktisches wie Kochgeschirr entsteht statt Dekorationen.

    Zwölf Häuschen hat der junge Nigerianer inzwischen geformt. Jetzt sind sie fertig und gebrannt und stehen zum Verkauf. Jonathan selbst verdient zwar nichts an dem Projekt. Doch „ein Teil des Erlöses soll Deutschkursen für Flüchtlinge zugute kommen“, versichert Irmela Stark. Aus eigener Erfahrung weiß sie: Das Erlernen der Sprache steht bei der Integration an erster Stelle. Und das nächste Projekt hat schon begonnen: Jetzt werden Trommeln aus Ton gebastelt.

    Unterschrift Foto: Unter Jonathan Amos Iyamus Händen entstehen schöne Lichthäuser aus Ton. Bild: privat, ©Schwäbische Zeitung